Gutachten sind in der Regel Mittel um möglichst objektiv ( so sollte es zumindest sein ) Probleme und Sachlagen richtig einzuschätzen. Sind überhaupt z.B. Schäden vorhanden, wenn ja welche und wie groß sind diese. Um eben anschließend entsprechend sinnvoll auf eben diese zu reagieren.
Der Zweig der Invasionsbiologie ist ein relativ neuer, jedoch mit gravierenden Auswirkungen auf Mensch, Tier und eben auch der Art und Weise, wie dieser Planet künftig aussieht und wie lebensfähig und resistent er gehalten wird.
Man versucht immer wieder vermehrt Nutriafleisch anzubieten. In den Restaurants, bei Kochkursen und durch Werbung in Medienberichten. Preist es als gesund und hochwertig an. Zum einen weil man der Menge an toten Nutrias Herr werden will, zum anderen man es als zusätzliche Einnahmequelle erschließen möchte. Aber ist es sinnvoll oder empfehlenswert ?
Anlass dieses Blogartikels ist das in letzter Zeit auffallend vermehrte Bashing gegen die Nutrias seitens lokaler Presse und Sender. Vielleicht ist es daher an der Zeit hier einmal die Sachlage zu klären, am Beispiel des letzten Beitrags im NDR / Hallo Niedersachsen vom 27.11.2016, mit dem spektakulären Titel " Nutria- Plage : Eine Gefahr für Deiche und Dämme "
Die doch sehr fragwürdige Interpretation von Naturschutz und die zweifelhafte Ausführung - Beispiel Hagen. Leider kommt es immer wieder vor, dass in Naturschutzgebieten Bejagungen genehmigt werden. Sei es die Jagd auf Gänse oder wie hier auf Kormoran, Bisam und Nutria.
Am 14.7.2016 wurde von der EU unter dem Deckmantel des Artenschutzes eine Liste veröffentlicht, die seit dem 3.8.2016 ihre Gültigkeit hat. Sie beinhaltet 37 Tier- und Pflanzenarten , die nach Meinung der EU als invasiv gelten. Diese Arten sollen nun offiziell bekämpft und reguliert bzw. deren Einfuhr, Haltung, Transport und Vermehrung soll künftig unterbunden werden. Auf dieser in der Fachwelt sehr umstrittenen Liste stehen u.a. auch die Nutrias (Myocastor coypus).
Kaum haben sich die Hochwasserwogen von Juni geglättet, dauerte es nicht sehr lange, bis die Ersten dazu aufgerufen haben, eine verschärfte Bejagung von Nutria und Bisam zu fordern, um vor künftigen Hochwassern geschützt zu sein.