Oft gibt es Schwierigkeiten, vor allem aus der Entfernung , ein Nutria ( oft irreführend auch Biberratte genannt, siehe auch Blogartikel unten ) zu erkennen und man hält sie für Bisamratten bzw. Bisam oder auch umgekehrt oder denkt es ist ein Biber.
Auch die Unterscheidung zum Biber ( Castor fiber ) ist für manchen aus der Entfernung und oder im Wasser schwierig. Jedoch ist in Deutschland der Biber noch recht selten, und einmal aus dem Wasser getreten und/ oder aus der Nähe betrachtet, ist er jedoch aufgrund seiner Größe und der charakteristischen Schwanzkelle doch recht gut zu erkennen.
Biber - Nutria - Bisam im Vergleich :
2. Die orangefarbenen Zähne, die meist schon von weitem zu erkennen sind.
3. Die stumpfe Form des Kopfes, sieht beim Nutria eher aus wie bei einem Riesenmeerschweinchen, beim Bisam eher schmal und spitz, wie bei einer Ratte bzw. Maus.
4. Die vielen leuchtend weißen langen Schnurrhaare.
5. Die gut erkennbaren unbehaarten Ohren, die fast dem eines Menschen ähneln. Beim Bisam sind sie rund, enganliegende und fast vom Fell bedeckt.
6. Der kreisrunde wenig behaarte Schwanz.
7. Die " Entenfüße " , d.h. Schwimmhäute zwischen den Zehen der Hinterfüsse, aber mit einer freiliegenden Zehe.
8. Das Verhalten. Die Nutrias sind weniger scheu, eher aufgeschlossen und lassen sich zum Teil sogar füttern.
9. Die Art, wie sie schwimmen. Das Nutria hält beim Schwimmen den Kopf schräg nach oben, oft kann man auch die orangefarbenen Zähne schon sehen, der Körper bzw. Rücken und Schwanz sind sichtbar.
Beim erwachsenen Biber dagegen schaut nur der Kopf aus dem Wasser heraus. Der Bisam dagegen spreizt seine Hinterbeine beim Schwimmen weit auseinander und nutzt seinen Schwanz auch zur Unterstützung der Schwimmbewegung.
hier ein Nutria :)
Die typischen Erkennungsmerkmale
im Video
bei den Nutrias gibt es übrigens, bedingt durch die Pelztierzucht, alle möglichen Farbvariationen; von weiß ( eher selten ) beige, braun bis tiefschwarz und sogar gescheckte.
noch mehr Besonderheiten unter
Die Unterschiede in der Übersicht
Zum besseren Verständnis und als Unterscheidungshilfe zu den anderen Tieren noch ein paar Videos ....
Gut zu erkennen: Das spitzere Gesicht und die kleineren runden Ohren. ( Video Adrian Bothe )
Und so frisst ein mächtig hungriger BISAM ...
Groß und mit der typischen Schwanzkelle
und wie das Ganze bei einem NUTRIA aussieht ...
Hier im Vergleich kann man gut die unterschiedliche Kopfform und Nasenpartie erkennen, die wesentlich breiter und mit großen Nasenlöchern ist, sowie die langen leuchtend weißen Schnurrhaare.
Ab und zu hört man die Meinung, die Nutrias würden die wieder in Deutschland eingeführte Biberpopulation gefährden.
Dem ist aber nicht so. Was auch die in den letzten Jahren zu beobachtende Zunahme an Biberbeständen in Regionen zeigt, die bereits von Nutrias besiedelt sind.
Biber und Nutria leben friedlich in ihrem Habitat nebeneinander.
Allenfalls zwischen Nutria und Bisam gibt es Konkurrenz und an vielen Orten verdrängen die Nutrias die Bisamratten, nicht aber die Biber.
hier geht es zu einem entsprechenden Artikel
von Prof. Dr Volker Zahner/ Weihenstephan, Arbeitsgruppe Biologische Invasionen
Beispiel:
Ergebnisse der Biberbeobachtung Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe 2019/2020
„Die Naturwacht konnte nicht feststellen, dass Biber von Nutrias negativ beeinflusst werden.“
Update 2020:
Neuere Beobachtungen bestätigten sogar ein gemeinsames bewohnen der Höhlen von Biber und Nutria.
Und nicht nur das, zogen die Biber weg, verließen auch die Nutrias die Höhle.
... und auch sonst füllen die ursprünglich aus Südamerika stammenden Nutrias hier bei uns in Deutschland eine sogenannte ökologische Nische aus, d.h. sie verdrängen keine heimische Tier oder Pflanzenart.
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